In Deutschland zahlst du auf deine Einkünfte Einkommensteuer. Wenn du angestellt bist, ist das die Lohnsteuer, die meist direkt von deinem Gehalt abgezogen wird. Die Höhe deiner Steuer richtet sich nach dem sogenannten progressiven Steuersatz: Je mehr du verdienst, desto höher ist dein Steuersatz. Das nennt man Progression.
📌 Kurz & Knapp
- Einkommensteuer steigt mit dem Einkommen (Progression)
- Steuersatz steigt stufenweise je nach Einkommenshöhe
- Bestimmte steuerfreie Leistungen beeinflussen trotzdem den Steuersatz
- Diese nennt man Einnahmen mit Progressionsvorbehalt
🚀 Dein Guide
- Was ist Progression?
- Beispiele zur Steuerprogression
- Was bedeutet Progressionsvorbehalt?
- Beispiel zum Progressionsvorbehalt
Was ist Progression?
Das deutsche Steuersystem ist progressiv. Das bedeutet: Wer mehr verdient, zahlt nicht nur absolut, sondern auch prozentual mehr Steuern. Der Steuersatz steigt mit dem Einkommen. Grundlage dafür ist der sogenannte Grundfreibetrag. Erst ab einem bestimmten Jahreseinkommen zahlst du Steuern.
Beispiele zur Steuerprogression
Beispiel 1:
Du hast 2020 ein zu versteuerndes Einkommen von 9.500 Euro. Der Grundfreibetrag liegt bei 9.408 Euro. Für die überschreitenden 100 Euro zahlst du 12% Steuern. Das sind 12 Euro. Dein Grenzsteuersatz liegt bei 12%, dein Durchschnittssteuersatz bei 0%.
💡 Was bedeutet das?
- Grenzsteuersatz: Der Steuersatz, der auf den letzten Euro deines Einkommens angewendet wird.
- Durchschnittssteuersatz: Dein gesamter Steuerbetrag geteilt durch dein Einkommen – also, wie viel Prozent du im Schnitt zahlst..
Beispiel 2:
Du verdienst 25.000 Euro im Jahr. Bis 9.400 Euro zahlst du keine Steuern. Danach steigt der Steuersatz stufenweise. Auf die letzten 100 Euro werden 28% fällig. Das ist dein Grenzsteuersatz. Im Schnitt ergibt sich ein Durchschnittssteuersatz von etwa 15%.
Was bedeutet Progressionsvorbehalt?
Manche Einkünfte (Einkommensersatzleistungen) sind zwar steuerfrei, beeinflussen aber den Steuersatz. Diese unterliegen dem sogenannten Progressionsvorbehalt. Dazu gehören unter anderem:
- Arbeitslosengeld I
- Elterngeld
- Mutterschaftsgeld
- Krankengeld
- Kurzarbeitergeld
- Insolvenzgeld
Diese Leistungen werden nicht direkt besteuert. Sie erhöhen aber den Steuersatz für deine übrigen, steuerpflichtigen Einkünfte.
Beispiel zum Progressionsvorbehalt
Du verdienst 2020 in sechs Monaten 12.000 Euro. Danach bekommst du sechs Monate lang 6.000 Euro Arbeitslosengeld I.
- Ohne ALG I liegt dein Durchschnittssteuersatz bei 4%.
- Mit ALG I liegt er bei 10%.
Dieser höhere Satz wird auf deine 12.000 Euro Einkommen angewendet. Dadurch steigt deine Steuerlast von 428 Euro auf 1.219 Euro.
➡ Obwohl das ALG I steuerfrei ist, musst du am Ende mehr Steuern zahlen. Der Progressionsvorbehalt kann also zu einer Steuernachzahlung führen.
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