Sobald das Finanzamt deine Steuererklärung bearbeitet hat, erhältst du deinen Steuerbescheid. Darin steht, wie deine Einkommensteuer berechnet wurde. Außerdem erfährst du, ob du eine Rückzahlung bekommst oder Steuern nachzahlen musst.
📌 Kurz & Knapp
- Steuerbescheid prüfen: Vergleiche ihn mit deiner Steuererklärung, um Abweichungen zu erkennen.
- Einspruchsfrist beachten: Falls Fehler vorliegen, kannst du innerhalb eines Monats Einspruch einlegen.
- Steuerberechnung nachvollziehen: Prüfe Einkünfte, Werbungskosten und Sonderausgaben genau.
- Erläuterungen lesen: Falls das Finanzamt Beträge gekürzt hat, steht die Begründung dort.
- Steuerermäßigungen nutzen: Haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerkosten können deine Steuerlast senken.
🚀 Dein Guide
So gehst du vor: Wichtige Tipps zur Prüfung
📃 Vergleiche mit deiner Steuererklärung: Lade deine eingereichte Steuererklärung als PDF in der Taxfix-App herunter.
✏️ Markiere Unterschiede: Drucke den Bescheid aus, um Abweichungen einfacher zu erkennen.
🚨 Prüfe den Bescheid zeitnah: Für einen Einspruch hast du nur einen Monat Zeit. Fehlende Belege kannst du nachreichen.
ℹ️ Unklare Punkte? Falls dir Erklärungen fehlen, frage direkt beim Finanzamt nach.
Aufbau des Steuerbescheids
Ein Steuerbescheid hat immer die gleiche Struktur:
1️⃣ Deine Stammdaten und die Steuerfestsetzung
2️⃣ Berechnung der Steuer
3️⃣ Erläuterungen zur Festsetzung
4️⃣ Rechtsbehelfsbelehrung
Anhand eines Beispiel-Bescheids erklären wir dir die wichtigsten Punkte.
Bitte beachte: Da eine Steuererklärung immer individuell ist, kann dein Steuerbescheid in einzelnen Punkten von unserem Beispiel abweichen.
1. Stammdaten und Steuerfestsetzung
Auf der ersten Seite findest du:
📌 Deine persönlichen Daten: Adresse, Steuer-ID und Steuernummer (wichtig für Rückfragen).
📌 Angaben zum Bescheid: Das Bescheiddatum ist wichtig, da die Einspruchsfrist nur einen Monat beträgt.
📌 Steuerfestsetzung: Hier siehst du, ob du Steuern nachzahlen musst oder eine Erstattung bekommst.
Die Tabelle zeigt deine festgesetzte Einkommensteuer und die bereits über den Arbeitgeber abgeführte Steuer. Diese Beträge werden verrechnet – das Ergebnis kann eine Rückerstattung, Nachzahlung oder ein ausgeglichener Betrag sein. Weicht das Resultat von der Berechnung in der Taxfix-App ab, solltest du den Bescheid genau prüfen.
👉 Wichtig:
- Der "Steuerabzug vom Lohn" sollte mit deiner Lohnsteuerbescheinigung übereinstimmen.
- Bei einer gemeinsamen Veranlagung werden beide Einkommen zusammengerechnet.
- Falls du falsche Werte eingetragen hast, korrigiert das Finanzamt dies automatisch.
⚠ In unserem Beispiel gibt es einen Verspätungszuschlag: Falls du deine Steuererklärung zu spät abgegeben hast, kann eine Strafgebühr fällig werden. Mehr zur Abgabepflicht und Abgabefrist findest du in unseren Artikeln.
2. Berechnung der Steuer
Auf den Folgeseiten werden deine Einkünfte und Aufwendungen detailliert aufgeführt.
Wichtige Punkte zur Prüfung:
💰 Einkünfte und Werbungskosten:
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Vergleiche den Bruttoarbeitslohn mit deiner Lohnsteuerbescheinigung:
- Falls du eine Lohnsteuerbescheinigung nicht erfasst hast, kann es zu Abweichungen kommen. Das Finanzamt erhält diese Daten direkt vom Arbeitgeber und übernimmt sie automatisch. Ein Einspruch ist nur in Ausnahmefällen möglich.
-
Überprüfe die Posten und die Höhe der Werbungskosten:
- Nur berücksichtigte Kosten erscheinen im Bescheid. Fehlen Aufwendungen, wurden sie möglicherweise nicht anerkannt – prüfe dazu die Erläuterungen. Liegen deine Werbungskosten unterhalb der Pauschale, wird automatisch der Arbeitnehmer-Pauschbetrag (Werbungskostenpauschale) angesetzt.
📑 Versicherungen, Sonderausgaben & außergewöhnliche Belastungen:
Aufwendungen werden von deinem Einkommen abgezogen und reduzieren so deine Steuerlast. So wird dein zu versteuerndes Einkommen ermittelt.
- Beiträge zur Kranken-, Pflege- und Rentenversicherung werden automatisch ans Finanzamt übermittelt.
- Sonderausgaben: Dazu zählen Kinderbetreuungskosten, Spenden oder Kirchensteuer.
- Außergewöhnliche Belastungen: Krankheitskosten, Behindertenpauschbetrag oder Pflege-Pauschbetrag werden nur berücksichtigt, wenn sie die zumutbare Belastung übersteigen. In unserem Beispiel ist das nicht der Fall, weshalb bei “Überbelastungsbetrag” eine “0” steht.
📉 Lohnersatzleistungen:
- Die Einkommensteuer wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens berechnet. In unserem Beispiel gilt der Splittingtarif, da es sich um eine gemeinsame Veranlagung eines Ehepaars handelt. Dieser Tarif kann die Steuerlast verringern.
- Progressionsvorbehalt: Lohnersatzleistungen wie Krankengeld, Elterngeld oder Kurzarbeitergeld sind steuerfrei, erhöhen aber den Steuersatz.
- Im Steuerbescheid sind diese Beträge oft versteckt in der Steuerberechnung und den Erläuterungen aufgeführt. Dort findest du die genaue Höhe der Leistungen, die das Finanzamt berücksichtigt hat.
- Die entsprechenden Institute übermitteln diese Daten automatisch an das Finanzamt.
- Falls dein Bescheid von der Taxfix-Berechnung abweicht, könnte das daran liegen, dass du Lohnersatzleistungen nicht oder nur teilweise angegeben hast.
🛠 Handwerkerleistungen & haushaltsnahe Dienstleistungen:
- Diese Ausgaben senken deine Steuerlast direkt, indem 20 % der Kosten von der fälligen Steuer abgezogen werden.
- Sie erscheinen im Steuerbescheid ganz am Ende der Berechnung unter Steuerermäßigungen.
3. Erläuterungen zur Festsetzung
- In diesem Abschnitt erklärt das Finanzamt, wie es deine Steuer festgesetzt hat. Lies diese Angaben genau durch.
- Hier findest du Begründungen, falls Werbungskosten oder Sonderausgaben nicht anerkannt oder gekürzt wurden.
- Falls Belege fehlen, kannst du diese innerhalb der Einspruchsfrist nachreichen.
- Einige Punkte im Bescheid sind vorläufig. Das bedeutet, dass eine spätere Anpassung ohne Einspruch erfolgen kann, falls sich die Rechtslage ändert.
- Die Erläuterungen helfen dir auch bei einem möglichen Einspruch gegen den Steuerbescheid, indem sie erklären, welche Positionen überprüft oder korrigiert wurden.
4. Rechtsbehelfsbelehrung
Die letzte Seite deines Bescheids erfährst du, wie und bis wann du Einspruch einlegen kannst.
⚠ Wichtig: Ein Einspruch muss innerhalb eines Monats beim Finanzamt eingehen.
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